In 4 Wochen schließen wir auf unserer Baustelle in Veddel die aktuelle Bauphase mit einem wahren Kraftakt ab.
In verschiedenen Sperrpausenkonstellationen sperren wir die betroffenen Strecken in der Hauptzufahrt zum Hamburger Hauptbahnhof. Unter Zuhilfenahme von Ebbe und Flut werden dann zwei 66 m lange Stabbogenbrücken im Zollkanal (Müggenburger Durchfahrt) mit einem Gewicht von bis zu 1.000 to pro Stück von einem Schwimmponton aufgenommen und in ihre vorgesehene Lage eingeschwommen. Mit ablaufendem Wasser und einigen technischen Hilfsmitteln werden sie dann auf ihren neuen Widerlagern abgesetzt. Dieses Verfahren muss minutengenau und präzise vorbereitet sein, da Ebbe und Flut sich nicht nach unserer Baustelle richten, sondern unbarmherzig ihrem natürlichem Ablauf folgen. Als wäre das nicht schon Herausforderung genug, spielen Wind und Wellengang ebenfalls eine wichtige Rolle.
Nach Abschluss der Einschwimmarbeiten müssen dann Oberbau und Oberleitung auf den neuen Brücken und die Anschwenkung an den Bestand hergestellt werden. Dazu wurde eine weitere Brücke in Stahlbetonbauweise über die Harburger Chaussee hergestellt. In Vorbereitung der kommenden Bauphase muss noch einer der übrig gebliebenen alten Überbauten so zerschnitten und ausgebaut werden, dass dieser mit Hilfe Pontons abgesenkt und unter den neuen Brücken ausgeschwommen werden kann, ohne diese zu berühren.
Für unsere Kollegen vor Ort, die gemeinsam auf diese Phase hingefiebert und -gearbeitet haben, ist diese Phase ein unglaublicher Kraftakt, der hochkonzentriert vorbereitet und überwacht werden muss. Die Abläufe in den Sperrpausen müssen mit allen Unternehmen abgestimmt und Montageabläufe, Zuwegungen, Bewegungsabläufe sowie Lagerflächen durchgesprochen werden. Parallel dazu müssen die notwendigen Sicherungsmaßnahmen, sowohl für den Bahnbetrieb, als auch für die am Bau Beteiligten angemeldet, festgelegt und organisiert werden, denn während der Arbeiten läuft der Bahnverkehr auf den Nachbargleisen verstärkt weiter, da hier die zum ursprünglichen Verkehr noch die Züge aus den gesperrten Gleisen eingetaktet werden müssen. Hierzu bedarf es einer engen Koordination mit den Fahrdienstleitern und der Schaltstelle für die Oberleitungen.
Nach Abschluss der Arbeiten erfolgen die bahntechnischen und funktional-technischen Abnahmen sowie die Inbetriebnahme aller drei Brücken und der Strecken. Dazu müssen eine Unzahl an Dokumenten vorbereitet und erstellt werden und in bis zu 50 Aktenordnern und digital vorgehalten werden.
In dieser Phase unterstützen wir unsere Crew vor Ort mit zusätzlichen Bauüberwachern, Vertragsmanagern, Spezialisten für Sperrpausenplanung und Sicherungsüberwachung. Darüber hinaus werden unsere Studenten – die diese Bauphase bereits seit längerem begleiten – im Bereich der Inbetriebnahmevorbereitung unterstützen.
An dieser Stelle einen riesiges Dankeschön an unser Superteam vor Ort. Ebenfalls ein herzlicher Gruß an unseren Auftraggeber die Deutschen Bahn AG und alle beteiligten Unternehmer.
Wenn auch du Lust auf solche technisch höchstanspruchsvollen Projekte hast, in einem unserer professionellen und doch familiären Teams mitzuarbeiten melde dich gern bei uns. Am besten rufe einfach an!